Turn- und Sportverein Böbingen an der Rems 1906 e.V.

Die Geschichte des TSV Böbingen

 


Die Vereinsgründer

„Frisch sei des Turners Mut, Freiheit sei sein höchstes Gut“

Unter diesem Motto fanden sich im Jahr 1906 12 Männer zusammen, die am 31. Juli 1906 im Gasthaus „Hirsch“ den TV Unterböbingen gründeten.

Blättert man in der Chronik des mittlerweile größten Vereins unserer Gemeinde, so findet man in der über hundertjährigen Geschichte des Vereins zahlreiche markante Fakten und Daten, die die Vereinsgeschichte im Verlauf der letzten 100 Jahre entscheidend geprägt bzw. mitgeprägt  haben.

Da es 1906 im Ort bereits drei andere Vereine gab, war es kurz nach der Jahrhundertwende nicht einfach, einen weiteren Verein – zudem einen Sportverein – zu etablieren und die Gunst der Bevölkerung zu erlangen. Ein einfacher Turnbetrieb wurde bereits nach der Vereinsgründung aufgenommen. Doch dem Verein standen anfangs weder eine Turnhalle noch die nötigen Turngeräte zur Verfügung. Dies jedoch entmutigte die Verantwortlichen keineswegs. Die Anfangsschwierigkeiten und Unzulänglichkeiten wurden gemeinsam mit echtem Sportgeist überwunden. So wurde der ins Leben gerufene Turnbetrieb im Sommer einfach im Freien und im Winter im Saal des Gasthofes „Hirsch“ abgehalten. Durch den Bau der Turnhalle, die am 25. August 1913 feierlich eingeweiht werden konnte, erfuhr der Verein kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges den erhofften Auftrieb. Die Mitgliederzahlen stiegen und die Beteiligung des Vereins an überörtlichen Wettkämpfen machte den Verein und Unterböbingen über die Grenzen des Rems-Gaus hinaus bekannt.

Leider unterbrach der Erste Weltkrieg 1914 diese positive Anfangsentwicklung und riss schmerzliche Lücken in die Reihen der noch sehr jungen Turnerschaft.1919 zählte der Verein nur noch 100 Mitglieder und 34 Zöglinge. Die Verantwortlichen stellten sich der schwierigen Aufgabe und bewiesen Sportgeist. Das Sportangebot des Vereins wurde 1923 sodann durch das Handballspiel erweitert. Mit Vorstand Heinrich Weidenbacher und Oberturnwart August Lang begann 1923 die große Zeit des Vereins, der fortan zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Ort avancierte.

1926 wurde „ 1.Fußballverein Eintracht Unterböbingen“ gegründet. Erster Vorstand wurde Albert Eberle.

1933 entschloss man sich die bestehende Turnhalle zu vergrößern und eine Bühne zu errichten, um auch Theateraufführungen zu ermöglichen. In der Tradition dieser ersten Aufführungen,  erfreuen „Die Gaukler vom TSV“-  heute natürlich in der neu errichteten vereinseignen TSV Halle -  ein breites Publikum mit ihren erfolgreichen Darbietungen.

1938 kommt es zur Vereinigung des Turnvereins Unterböbingen unter Vorstand Heinrich Weidenbacher mit dem Fußballverein „Eintracht Unterböbingen“ unter dem 1. Vorsitzenden Otto Betz.

Während des Zweiten Weltkrieges erlahmt die Tätigkeit des Vereins. Das Vereinsleben bricht fast völlig zusammen. Viele junge und aktive Sportler werden zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach 1945 beklagt der Verein den Tod vieler aktiver Mitglieder. Viele Vereinsmitglieder geraten in Gefangenschaft oder werden gar vermisst.

Nach den schrecklichen Ereignissen des Krieges normalisiert sich das Leben, wie überall in Deutschland, nur sehr langsam. Das brach liegende Vereinsleben erholt sich parallel dazu nur sehr zögernd.

Am 7. September 1946 wird der im Jahr 1938 durchgeführten Fusion Rechnung getragen. Der Vereinsnamen wird geändert. Der Verein erhält den Namen „Turn- und Sportverein“ und in der Folgezeit haben sowohl Turner als auch Fußballer beachtliche Erfolge zu verzeichnen.

Das Bedürfnis nach Geselligkeit findet 1952 im Bau des Turnerhäusles seinen Ausdruck.

1952 übernimmt Anton Reiser als 1. Vorsitzender den Verein. Ihm folgen Robert Reiner  (1957- 1962) und Josef Hager (1962-1964) im Amt.

1956 richtet der Verein aus Anlass seines 50-jährigen Bestehens das Gauturnfest aus.

1965 übernimmt erneut Anton Reiser  als 1. Vorsitzender die Verantwortung für den Verein. Ihm folgen Wolfgang Körbel (1970-1980) und Eugen Wahl (1980-1983).

1976 feiert die Fußallabteilung ihr 50-jähriges Bestehen.

Mit dem Bau des neuen Sportplatzes im „Bürgle“ durch die Gemeinde, geht für die Fußballabteilung 1979 ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Am 8. Juli 1979 wird der Sportplatz in Anwesenheit von Gästen aus der franz. Partnerstadt  Custines  und hochrangiger Ehrengäste eingeweiht.

Auf Initiative von Klaus Peter Sorg wird am 19. März 1982 die Tischtennisabteilung gegründet und dem Verein „einverleibt“. Damit verfügt der Verein erstmals über drei Sportabteilungen (Turnen, Fußball und Tischtennis)

Mit der Einweihung der Römerhalle im Jahr 1982, eröffnen sich sowohl für die Gemeinde als auch für den TSV Böbingen neue sportliche Perspektiven.

Am 19.11.1983 folgt Jürgen Elser  Eugen Wahl im Amt des 1. Vorsitzenden. Während seiner 27-jährigen erfolgreichen  Amtszeit, in der ihm engagierte Mitstreiter im Vorstand (u.a. Peter Jaumann, Peter Bonnet, Erika Esswein) und hochmotivierte Abteilungsleiter zur Seite stehen, erfährt der TSV  Böbingen eine außerordentlich positive Entwicklung, die den Verein sowohl sportlich als auch gesellschaftlich zu einem unverzichtbaren  Bestandteil des Gemeindelebens in Böbingen macht.

11. Mai 1983 – Nachdem sich ca. 15 Männer und Frauen zum ersten Volleyball-Trainingsabend in der Römerhalle einfinden, ruft Klaus Gold eine Volleyballgruppe ins Leben, die sich organisatorisch der Turnabteilung anschließt.

3. September 1990 – Bei der Hauptausschusssitzung wird im Beisein von Gerhard Gross im Gasthaus „Krone“ mit den „Tapsi Törtels“ die Rock and Roll-Gruppe der Turnabteilung gegründet.

22. Oktober 1993 – Das in überwiegender Eigenleistung erbaute Vereinsheim beim Sportplatz wird offiziell eingeweiht.

18.-20. Mai 2001 – Die Fußballabteilung feiert mit einem großen Zeltfest ihr 75- jähriges Jubiläum.

6. Dezember 2002 – Der „Förderverein Grün-Weiß“ wird mit dem Ziel gegründet, den sportlich erfolgreichen Jugendfußball in Böbingen auf dem erreichten Standard zu halten und ihm zu erhöhter Attraktivität zu verhelfen.

3. Oktober 2005 – Ein Kunstrasensportplatz wird unweit vom TSV Vereinsheim feierlich eingeweiht.

25. März 2006 – Bei einem Festabend in der Römerhalle wird das 100-jährige Bestehen des Vereins gebührend gefeiert.

15.-23. Juli 2006 – Mit einem breit gefächerten Jubiläumsprogramm (Gaukinderturnfest, Rosensteinpokalturnier, Zeltfest) feiert der TSV Böbingen 1906 e.V. sein 100 jähriges Bestehen.

22. Oktober 2006 – Ein lang gehegter Wunsch geht endlich in Erfüllung. An das Vereinsheim wird die vereinseigene Halle angebaut und feierlich eingeweiht. 

Sommer 2008 – Die Geburtsstunde der „Fun-Riders“-Radsportgruppe.  Mit dem Sommerferienprogramm fing alles an. Die Resonanz der Kids auf dieses Angebot war so groß, dass nach den Ferien daraus eine regelmäßige Veranstaltung wurde und schließlich die Fun Riders Böbingen zusammenfanden. Das MTB-Team besteht derzeit aus 11 Betreuern und ca. 60 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren. Viele Teamfahrer haben bereits an Rennen (auf Baden-Württemberg-Ebene) teilgenommen.

Am 26. März 2010 wird Uwe Breitmeier Vorsitzender des TSV Böbingen.

In 2010 hat sich im Rahmen der Fun-Riders-Radsportgruppe eine erste Damengruppe zusammengefunden, die einmal wöchentlich, zeitgleich mit allen anderen Gruppen,  Mountainbike Strecken erkundet.

2010 wird auf Initiative von Rainer Conrad und Dietmar Dlask der Lauftreff des Vereins gegründet..

Vor über hundert Jahren und besonders nach Wiederbelebung des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg, konnten die damaligen enthusiastischen Gründungsväter von 1906 und die verantwortlichen Männer und Initiatoren nach 1945 nicht ahnen, welche Dimensionen der TSV Böbingen als Verein in der Gemeinde Böbingen - einer Gemeinde mit zurzeit rd. 4500 Einwohnern - einmal erreichen wird.

Heute  zählt der Verein über 1300 Mitglieder, wobei hiervon über 500 Mitglieder – Kinder, Schüler und Jugendliche natürlich miteinbegriffen – auf verschiedenen Leistungsebenen und in verschiedenen Sportarten aktiv Sport treiben. Auf diese stetige Entwicklung und die Zahl der Mitglieder kann der Verein heute mit Recht stolz sein. Dass dem so ist, hat der Verein vielen umsichtigen Vorständen zu verdanken, die mit unermüdlichem Engagement und einer motivierten Helferschar stets in der Lage waren, für den Verein zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Böbingen, den 10. März  2011

Helmuth Mieskes