Theater 2010

Die Gaukler des TSV Böbingens begeisterten 2010 mit ihrem Stück „Kurzschlüsse“ in der vereinseigenen Halle!

Alle Lichter sind aus, rotlichtmillieu-verdächtige Musik ertönt aus den Lautsprechern und der Vorhang öffnet sich, um den Blick auf ein Wohn-Schlafzimmer freizugeben. Die Bettdecke im Ehebett bewegt sich und zwei gedämpfte Stimmen sind zu vernehmen: So beginnt das Stück „Kurzschlüsse“, das die Gaukler vom TSV Böbingen aufführten. Rudi Nudelbaum, gespielt von Alfons Schuster, vertreibt sich die Zeit mit Gabi Roseblom, alias Monika Eberle, der Kosmetikberaterin seiner Frau Adelheid. Diese war zu der Beerdigung eines Onkels nach Frankreich gereist. Bei ihrer Rückkehr bleibt der Affäre gerade noch genug Zeit sich zu verstecken – das große Durcheinander beginnt. Die energische Adelheid, dargestellt von Corina Schramm, bringt Neuigkeiten aus Frankreich und sucht mit ihrem Mann nach einem Weg, um an das Vermögen der nunmehr verwitweten französischen Tante Jaqueline zu kommen. Denn die Tante, mit wunderbarem Akzent von Toni Schurr gespielt, ist der Meinung, dass ihr Vermögen lediglich für wohltätige Zwecke eingesetzt werden soll. So beschließen die Eheleute Nudelbaum kurzerhand, aus lauter Geldgier ein Irrenhaus aufzumachen. Die Anreise der Tante, die sich vor Ort von der wohltätigen Arbeit überzeugen will, vergrößert das Chaos in der vermeintlichen Irrenanstalt der Nudelbaums. Und auch der Staubsaugervertreter Bodo Mückenmacher, treffend mit Uwe Esswein besetzt, trägt durch seine überdrehte Art nicht zur Klärung der Lage bei. Tochter Beate schleppt zusätzlich ihren Freund, den Schläger Charly, dem Jochen Wolkenstein das passende Rocker-Image verleiht, ins Haus. Charly will die Nudelbaums um die Hand ihrer Tochter bitten und läuft dabei aber Gabi Roseblom über den Weg, die einer neuen Liebschaft nicht abgeneigt ist. Dieter Zipfel, Freund von Rudi Nudelbaum, mischt sich im Irrenhaus auf Bitte von Rudi auch noch ein und versucht seine Nerven mit Schnaps zu beruhigen. So sorgt der Freund, grandios dargestellt von Paul Nagel, anstatt zu helfen, nur für größere Verwirrung. Es wird im Verlauf des Dreiakters stetig ein immer komplexeres Netz aus Lügen gesponnen, in dem sich jeder der Beteiligten in irgendeiner Weise kräftig verheddert – wechselnde Liebschaften und Scheidungsdrohungen inklusive. Gegen Ende lichtet sich die Verwirrung durch den Polizisten, in Person von Hanno Widmann, und zwei Wärter einer tatsächlichen Irrenanstalt, gespielt von Klara- Karina Esswein und Markus Schramm.

Den Gauklern des TSV gelang es auch 2010 wieder, ihr Publikum mit vielen kleinen Lachern und dem gut ausgewählten Stück „Kurzschlüsse“ von Frank Ziegler zu begeistern.

Regie führte in bewährter Weise unsere Erika Esswein, die bei der Auswahl des Stücks wieder einmal einen Volltreffer landete.


Fotos Theater 2010